Landesjugendensembles Niedersachsen

Jugendjazzorchester Niedersachsen „Wind Machine“

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Über das Ensemble

1989 wurde das Jugendjazzorchester Niedersachsen (JON) vom Landesmusikrat als drittes Landesjugendauswahlensemble Niedersachsens nach dem Jugendsinfonieorchester und dem Landesjugendchor gegründet. Es gab sich 1999 selber den Namen „Wind Machine“, um vor Allem bei Auslandstourneen noch besser anzukommen. So wurden bereits China, Russland, die USA, Frankreich, Dänemark, Polen und die Balkanstaaten besucht.

Das Orchester erarbeitet in intensiven Arbeitsphasen mit Sectiontraining, Tuttiproben und darauffolgenden Konzerten anspruchsvolle Werke der Bigband-Geschichte sowie Kompositionen der Moderne und der Gegenwart. So interpretieren die Mitglieder zwischen 15 und 25 Jahren Count Basies und Sammy Nesticos charmantes „The Queen Bee“ genauso engagiert wie Thad Jones’ brüllendes „Don’t Git Sassy“ oder des Niedersachsen Niels Klein zerbrechliches „Sky Lift“. Das Orchester begeistert dabei mit weit gefächertem Programm sowie natürlichem, unverstärktem und plastischem Sound.

„Wind Machine“ spielte ein halbes Dutzend CDs ein und tritt gelegentlich mit Gastkünstler*innen auf. Zu den Solist*innen zählten Gitte Haenning, Charlie Mariano, Peter Weniger, Ack van Rooyen, die „Jazzkantine“ und die NDR Radiophilharmonie.

Aktuelles

Die Jahre 2020 und 2021 waren auch für „Wind Machine“ stark durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Nach den fantastischen Konzerten zum 30jährigen Bestehen im August 2019 gemeinsam mit dem Gastsolisten Ack van Rooyen (1930-2021) gab es 2020 unter dem Motto „Dialoge“ lediglich einen sehr gut besuchten Auswahlworkshop mit 53 Bewerber*innen sowie eine Sechs-Tage-Sommer-Arbeitsphase ohne Abschlusskonzerte in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel unter strengsten Hygiene- und Abstandsregeln, mit festen Sitzplätzen und Plexiglas-Trennwänden. Das Jazzorchester musste sich, um tutti spielen zu können, über den gesamten 360 Quadratmeter großen Orchestersaal ausbreiten. Da waren Synchron-Spielen, Timing und Groove in besonderer Weise herausgefordert.

Immerhin half dieses Treffen in Präsenz, den Laden zusammen zu halten. Das Jahr 2021 trug in allen Landesjugendensembles das Motto „Connections – auf Distanz in Verbindung bleiben“. Kaum passender war dann vom 29. bis 31. März die digitale Arbeitsphase von „Wind Machine“. Höchst diszipliniert angesichts heißester Außentemperaturen machten alle Mitglieder an ihren Bildschirmen mit. An richtiges musikalisches Zusammenspiel war nicht zu denken, die Bigband-Titel wurden jedoch auf den Stand gebracht, nämlich mündlich miteinander durchgesprochen und -gesungen. Professionelle Dozenten halfen bei den komplexen Musikstücken über Video und gaben Einzelunterricht aus der Ferne: Marcus Bartelt (Saxophon, Köln), John Goldsby (Kontrabass, WDR Big Band, Köln), Thomas Hempel (Schlagzeug, Oldenburg), Uli Plettendorff (Posaune, Köln), Malte Schiller (Saxophon, Berlin), Michael Schuh (Trompete, Mainz), Andrey Turygin (Saxophon, Vladimir Tolkachev Orchestra, Nowosibirsk/Russland), Peter Weniger (Saxophon, Berlin).

Darüber hinaus referierten angesehene Künstler während der drei Digital-Tage über ihre Karrieren, Kniffe und Kompositionen: Rémi Biet (Saxophon, Rouen/Frankreich), Niels Klein (Saxophon, Köln), Jiggs Whigham (Posaune, Bad Godesberg) sowie die bereits genannten Niels Klein und Malte Schiller. Der langjährige „Wind Machine“-Dirigent Bernhard Mergner steuerte einen Arrangement-Workshop bei, und zu guter Letzt gaben Evelyna Birjukowa und Faudhia Zando Einsichten in die Musikszenen von Russland und von Tansania, jeweils verknüpft mit Einladungen an das Jugendjazzorchester zu internationalen Tourneen. Diese besondere Arbeitsphase als große Video-Konferenz schuf viele Perspektiven, die auch in Zukunft Anwendung finden können.

Aber ging’s dann auch live? Von den 20 verabredeten Konzerten für die Jahre 2020 und 2021 konnten doch noch sieben stattfinden. Die Sommer-Arbeitsphase vom 27. August bis 5. September 2021 verbrachte das Orchester eingesperrt als Kohorte mit täglichen Tests und Fiebermessen in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel. Sie wurde abgeschlossen mit zwei Konzerten in der Akademie und einem Open-Air-Gastspiel auf der Bühne am Schlösschen im Französischen Garten Celle. Da so kurz nach den Sommerferien keines der geplanten Schulkonzerte laufen durfte, nutzte das Ensemble die frei gewordene Zeit zu neuen Elementen, die es in der „Wind Machine“-Geschichte noch nie gegeben hatte: ein super-ausführliches Feedback-Gespräch, ein kompletter Nachmittag mit kollektivem Improvisationstraining und ein Bunter Abend.

Im Sommer durfte nicht in den Schulen konzertiert werden. Umso sensationeller war dann die Tatsache, dass ebendort schon vier Wochen später großangelegte Dreier-Konzerte möglich waren. „Wind Machine“ war vom 30. September bis 3. Oktober 2021 im Gespann mit dem Jugendjazzorchester Nordrhein-Westfalen (JJO NRW) zu Gast bei der KKS Big Band Hannover, beim Jazzorchester „Body & Soul“ in Stadthagen, bei der Bigband der Angelaschule Osnabrück und bei der Bigband der Lübecker Hochschulen „Salt Peanuts“. Die Begegnung mit den Nordrhein-Westfalen war schon sehr lange beabsichtigt, und die jeweiligen regionalen Gastgeber legten sich angesichts der beiden Landesauswahlbigbands mächtig ins Zeug. So wurden alle vier Marathon-Abende – auch wegen der unterschiedlichen Charaktere der Ensembles – zu wahren Leckerbissen.

2022 absolviert „Wind Machine“ zwei Arbeitsphasen im April und August sowie eine ausgeprägte Konzerttätigkeit im Monat Juni. Das Motto des Jahres lautet wie bei den anderen Landesjugendensembles des Musikrats „HIER SIND WIR! Identität und Wandel“.

Vor etwa 20 Jahren...

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Der Auswahlworkshop

Einmal im Jahr lädt der Landesmusikrat Niedersachsen zum Auswahlworkshop ein – dort können sich junge Musikerinnen und Musiker für das Jugendjazzorchester Niedersachsen „Wind Machine“ bewerben.